Um 8 Uhr Morgens trafen die Mitglieder der Lauenburger Feuerwehr an der Wache an der Lauenburger Reeperbahn ein. Grund war die Abnahme der Leistungsbewertung Roter Hahn Stufe 5. Schon seit mehreren Wochen hatten sich die Mitglieder auf diesen Tag vorbereitet.
Um 9 Uhr war die gesamte Wehr angetreten, Lauenburgs Stellv. Wehrführer Dennis Lühr meldete an den Wehrführer Lars Heuer die Anzahl der anwesenden Mitglieder. Schließlich konnte Heuer die Prüfungskommission in Lauenburg begrüßen.
Anders als bei Abnahme anlässlich dem 4. Stern waren diesmal Prüfer aus dem gesamten Land Schleswig-Holstein angereist. Der Vorsitzende der Prüfungskommission begrüßte die Mitglieder der Wehr und lieferte einen Ausblick auf das, was heute auf dem Programm stand.
Nachdem die Ordnung der Ausgehuniform kontrolliert war, stand Formaldienst auf dem Plan. Die Wehr marschierte auf dem Hof vor den Augen der Prüfer. Anschließend fanden sich die Mitglieder im Unterrichtsraum ein, bei einem Unterricht über die Gefahr von Kohlenstoffmonoxid und über die in der Lauenburger Wehr eingesetzte Schutzausrüstung frischten die Mitglieder ihr Wissen auf.
Nach einem kurzen Snack zum Mittag, welchen der DRK Ortsverein Lauenburg dankenswerterweise zubereitete, stand die Praxis an.
In Schutzausrüstung versammelten sich die Mitglieder wieder auf dem Hof, besetzten die Fahrzeuge und verlegten in den Hafen. Auf dem Gelände der Hitzler-Werft konnten mehrere Übungsszenarien abgearbeitet werden. Nachdem die Mitglieder ihr Wissen im Bereich der Knoten und Stiche unter Beweis gestellt hatten, ging ein Trupp auf einem Kran vor, um das Selbstretten aus der Höhe vorzuführen.
Schließlich begann die 3. Gruppe mit einer Einsatzübung. Angenommenes Szenario war ein verletzter Arbeiter auf einem Binnenschiff. Über die schiefe Ebene musste die Rettung eingeleitet werden. Während der Angriffstrupp die Person auf dem Schiff versorgte, bereiteten Wasser- und Schlauchtrupp an Land die Steckleiter samt Schleifkorbtrage vor. Über die Leiterteile wurde die Trage auf das Schiff geschoben. Schnell und sicher konnte der Übungsdummy an Land gerettet und kurz darauf an die Besatzung eines RTW der DLRG übergeben werden.
Direkt im Anschluss startete die 4. Gruppe mit ihrer Übung. Ein Pkw war, die einen mit einem Gabelstapler beförderten Stahlträger gefahren. Die Person im Fahrzeug war verletzt und eingeklemmt. Der Fahrzeugführer erkundete die Lage und setzte seine Trupps ein. Während der Rettungswagen die Versorgung des Patienten übernahm, bereitete der Angriffstrupp die Öffnung des Fahrzeugs vor. Mit dem Akku-Rettungssatz wurde zunächst eine Versorgungs- und schließlich eine große Befreiungsöffnung geschaffen. Binnen kurzer Zeit war auch diese Übung unter der Aufsicht der Prüfer gemeistert.
Der 1. Löschzug bereitete sich auf die große Abschlussübung vor. Die Prüfer teilten die Trupps ein und die Fahrzeugführer übernahmen ihre Mannschaft. Von der Nordwerft verlegten die Kräfte an die Südwerft. Hier war ein Feuer in einem Werkstattkomplex ausgebrochen. Eine vermisste Person musste unter Atemschutz zunächst gesucht und anschließend gerettet werden. Während der Übung spielten die Prüfer mehrere Lageveränderungen ein. Nachdem die Pumpe eines Löschfahrzeugs ausgefallen war, kam es zudem zu einem Druckverlust im Hydrantennetz. Doch auch der folgende Ausfall eine Führungskraft konnte schnell kompensiert werden und stellte keine Gefährdung für den Erfolg des Übungszieles dar.
Zurück an der Feuerwache stellten auch die Jugendabteilungen der Wehr ihr Können unter Beweis. Die Jugendfeuerwehr baute einen Löschangriff auf dem Hof der Wache auf. Schnell und routiniert arbeiteten die Jugendlichen die Übung ab.
Im Anschluss kamen auch die Mini-Retter zum Einsatz. Sie setzen ihr erlerntes Wissen im Bereich der Ersten-Hilfe ein. Nach dem Fahrradsturz mehrerer Kinder wurde ein Notruf abgesetzt und die Erstversorgung von Verletzungen eingeleitet.
Schließlich trat die gesamte Wehr noch einmal vor der Feuerwache an, um das Ergebnis der Bewertungskommission entgegenzunehmen.
Mit großer Freude verkündete der Vorsitzende den Erfolg der Leistungsbewertung. Als erste Stadt-Feuerwehr im Kreis Herzogtum Lauenburg hat die Lauenburger Wehr die 5, und damit höchste Stufe erreicht. Den Stolz darüber unterstrichen auch Kreiswehrführer Sven Stonies und Lauenburgs Bürgermeister Thorben Brackmann in ihrer Ansprache. Nach dem anstrengenden Tag feierten die Mitglieder den Erfolg gemeinsam im Hamburger Hofbräuhaus.
Fotos: Timo Jann